Weinbauklima
Rheinhessen gehört zu den sonnenreichsten und trockensten Regionen Mitteleuropas. Hier herrscht ein pannonisches Klima. In einem Becken, eingerahmt von Donnersberg, Hunsrück, Taunus und Odenwald ist das Klima sehr geschützt. Dazu kommt für Alsheim die Lage am Rhein – das Wasser bricht die Sonnenstrahlen und erwärmt so zusätzlich. Der jährliche Niederschlag schwankt im Durchschnitt zwischen 400 und 500 mm, ist also für deutsche Verhältnisse gering. Der Donnersberg hält zudem die feuchten Westwinde ab, er gibt auch Windschutz. Die einströmenden Meeresluftmassen steigen erwärmt, aber regenarm nach Rheinhessen ab.
Die Wolken lösen sich auf und bringen nur noch geringe Niederschläge. Größere Regenfälle sind fast nur durch Wolkenbrüche und sommerliche Gewitterregen zu verzeichnen. Rheinhessen hat auch die höchste Sonnenscheindauer aller deutschen Weinanbaugebiete (fast 1600 Stunden). Oppenheim (ca 15 km von Alsheim entfernt) ist nach Freiburg i.Br. die „heißeste weinbautreibende Stadt Deutschlands“ mit einer Jahresmitteltemperatur von 9,8° C. Winter und Herbst sind im allgemeinen mild. Dagegen hält der Herbst erst verhältnismäßig spät Einzug. Daraus ergibt sich eine Vegetationszeit von etwa 240 Tagen. Auch hierin wird Rheinhessen von keinem anderen deutschen Weinanbaugebiet übertroffen, eine für die Reifemöglichkeiten der Trauben bedeutsame Tatsache.
In Zeiten des Klimawandels kann diese Situation jedoch auch ein Nachteil sein. So entstehen im Sommer manchmal kleinere Tornados („Windhosen“). Die Gewitter sind in den letzten Jahren teilweise sehr stark, kommen dann nicht mehr dem Boden zugute sondern führen in nicht ökologisch bewirtschafteten Weinbergen zu schweren Abtragungen.
Auch haben wir häufig mit Trockenproblemen zu kämpfen, vor allem in jungen Weinbergen. Manche Rebsorten fühlen sich bei hohen Temperaturen nicht wohl, sie produzieren dann Fremdtöne, die sich im Geschmack bemerkbar machen. Dies gilt insbesondere, wenn die Reben stark gedüngt wurden. Manche Rebsorten werden stark alkohollastig.
Doch Rotweinsorten profitieren von dieser Änderung. Manche Rebsorte, die in früheren Zeiten in Deutschland nicht angebaut wurde, da die Trauben nur selten ausreiften, wachsen heute ohne Probleme und werden auch reif. Ein Beispiel dafür ist die Rebsorte Merlot.